Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 113

1911 - Breslau : Hirt
12. Über den Kamm des Kara-korum. — Die Entdeckung der Jndusquelle. Hz oder der Südseite dieses Bergstockes fort. Kurz, das Terrain war so günstig wie nur möglich, es blieb auch mehrere Tage so, und ich mutmaßte, daß der Lake Lighten, der Jeschil-köl und der Pnl-tso, bekannt von Wellbys, Deasys und Rawlings Reisen, in diesem Längstal liegen dürften, das in jeder Hinsicht für das tibetische Hochland charakteristisch ist. Der Boden erinnerte an eine völlig wurmstichige Diele; die Löcher der Feld- mause lagen so dicht nebeneinander, daß jeder Versuch, ihnen auszuweichen, nutzlos war. Selbst auf den Zwischenräumen war man nicht sicher. Oft barst die Decke von trockuer, mit Kies gemischter lockerer Erde über einem unterirdischen Gang. Robert überschlug sich einmal mit seinem Pferd. Diese lüstigen Nagetiere, die von den Wurzeln der Japkakpslanzen und des Grases leben, sind höchst ärgerlich. Ganz nahe am User hatte sich die Karawane an reichlich fließenden Quellen mit herrlichstem Wasser, das als kleiner Bach in den scharfsalzigen See hineingeht, gelagert. Spät am Abend sahen wir in weiter Ferne ein Feuer brennen. War noch ein Reisen- der ain See oder hatten sich Jäger hierher verirrt? O nein, es waren einige unserer eigenen Leute, die die Karawanentiere hüteten und ein Feuer augezündet hatten, um sich warm zu halten. Außer uns gab es keine Menschen in diesen öden Gegenden. Gleich bei meiner Ankunft in Chaleb sagte ich dem alten Gova, der den hoff- nnngslos undankbaren Auftrag hatte, meine Schritte zu überwachen, daß ich jetzt über Singi-kabab, über die Jndusquelle ziehen würde. „Wenn ihr euch dorthin begebt, Bombo," antwortete er, „so schicke ich augeu- blicklich einen Kurier an die Garpnns, die beiden Häuptlinge in Gartok." „Ich glaube nicht, daß die Garpnns etwas dagegen haben, daß ich einen nörd- licheren Weg einschlage." „O doch, vor fünf Tagen haben die Garpnns den Befehl aus Lhasa erhalten, genau aufzupassen, daß ihr keinen anderen Weg zieht als die große Heerstraße nach Gartok! Die Garpnns schickten sofort Kuriere nach zwölf verschiedenen Orten, Parka, Misser, Pnrang, Singtod und anderen, und meldeten, daß euch nicht erlaubt sei, Seitenwege zu benutzen. Wenn dieser Brief nicht gekommen wäre, hättet ihr gern nordwärts ziehen können; jetzt aber kann ich es meines Kopfes wegen nicht erlauben." „Was gedenkt ihr zu tun, wenn ich eines Nachts einfach verschwinde? Ich kann in Tartschen Paks kaufen und bin dann nicht mehr auf die von euch gemieteten an- gewiesen." „Ja freilich, in Tartschen lebt ein Mann, der 60 Aaks hat, und sobald der Silber- geld sieht, verkauft er sie. Aber ich benachrichtige sofort die Garpuns, und sie werden euch Leute nachschicken und euch zwingen, wieder umzukehren. Der Mkkans wäre daher unnötiges Geldwegwerfen. Wenn ihr aber die Hauptmasse eurer Karawane der großen Straße folgen laßt und selbst einen Abstecher ein paar Tage nordwärts nach Singi-kabab macht und euch dann wieder mit der Karawane vereinigt, werde ich euch keine Hindernisse in den Weg legen. Aber ihr tut es auf eure eigene Gefahr, und werdet ganz gewiß angehalten, ehe ihr nach der Jndusquelle kommt!" Ebenso erstaunt wie erfreut über diesen plötzlichen Umschlag im Verhalten des Govas, verabredete ich mit Robert, daß er die Hauptkarawane in ganz kurzen Tage- Märschen nach Gartok führen solle, während ich mich so schnell als möglich nach der Jndusquelle begeben würde. Ich nahm nur mit, was in einem kleinen ledernen Handkoffer Pfatz- hatte, und ließ mich nur vou fünf Leuteu, darunter Rabsang als Lerche, Erdkundl. Lesebuch. 8

2. Aus allen Zonen - S. 290

1914 - Leipzig : List & von Bressensdorf
290 Afrika. Ii. Saharagebiel. berühmten Heiligtum des Sonnengottes sein, dessen Orakel und Ruhm die Alteu verkündet haben. Der Gott dieses Heiligtums war der widderköpfige Amou-Ra oder Jupiter Amon, uach dessen Tempel die ganze Oase den Namen Amonium führt. Die Übereinstimmung des Orakeltempels mit einen, der alten Bauwerke der Oase steht nicht zweifellos fest. Auch andere Trüm- mer, so die Quaderu von Umme-Beda werden für den Jupitertempel iu An- sprach genommen. Fast an alle alten Reste in der Oase knüpft die Legende an. Auch schon die alte Welt hatte ihre Oasenwuuder, den sog. „See Amons" oder Sonnenquell, von dem berichtet wird, daß dessen merkwürdige Quelle morgens lauwarm, um die Marktstunde kühler, mittags kalt sei. In dieser Temperatur werde das Wasser znr Berieselung der Garteuselder abgelassen Gegen Abend nehme dann das Wasser wieder an Wärme zu, sei gegeu Sonnenuntergang lau und später koche und sprudle es bis um Mitternacht. 85. 3it der Libyschen Wüste. Marsch durch das Sandmeer nach Siwa. Gerhard Rvhlfs. Aus „Drei Monate in der Libyschen Wüste". S. 161 ff. Verlag von R. Hornig, Leipzig, vormals Theodor Fischer, Cassel. 187 5. Zittel, der bekannte Afrikaforscher, hatte bereits vor unserem Zusammen- treffen eiue Rekognoszierung nach Westen gemacht und ermittelt, daß nach verschiedenen hohen Sandketten ein unabsehbares Sandmeer im Westen folge. Das waren traurige Aussichten. Sanddünen mit Sand dazwischen, also ein Saudozean, das war das einzige, was uns das weitere westliche Vor- dringen zur Unmöglichkeit machen konnte. Alle andern Hindernisse wären zu besiegen gewesen. Gebirge hätte man übersteigen können, denn von be- deutender Höhe können sie in diesem Teile der Libyschen Wüste nicht sein, weil man durch klimatische Erscheinungen ihr Dasein längst hätte nach- weifen können. Noch viel weniger war selbstverständlich an das Vorhanden- sein größerer Gewässer zu denken. Feindliche Bewohner waren in einer von allem Lebendigen entblößten Gegend überhanpt nicht zu fürchten, für Lebensmittel und Wasser war Sorge getragen, aber ein ununterbrochenes Sandmeer machte alles znschanden. Indessen gab ich noch nicht alle Hoffnung auf, obschon die Sandkette, vor der wir lagerten, höher war als alle die, welche wir bis jeht über- stiegen hatten, und mir deshalb wenig Vertranen einflößte. Nach vielem Hin- und Herberateu beschlossen wir, nach Nordwesten hin einen Versnch zu machen, da nach Zittels Anssage es vollkommen unmöglich war, westlich vorzudringen. Und so war es auch, denn in Abständen von 2—4 km folgte eine Düueukette der anderen, und jede Kette war über 100 in hoch. Alle liefen vou Norden uach Südeu mit geringer Neignng von Nordwest nach Südost. Vielleicht erreichten wir nach einigen Tagereisen das Ende der Sandregion und konnten dann doch noch die westliche Richtung einschlagen.

3. Die griechischen Ruhmesstätten Marathon, Thermopylae, Salamis und Plataeae - S. 65

1890 - Breslau : Wohlfarth
C. Schlachtfeld und Schlacht. 65 Ein allzukecker Angriff der persischen Reiterei unter Masistios wurde durch die Athener vollständig zurückgeschlagen unter großem Verluste der Perser, deren Anführer auch am Platze blieb. Dieser Waffenerfolg blieb nicht ohne Eindruck auf die Perser und ermutigte endlich den Pausanias die bisherige Stellung mit einer etwas freieren, weniger geschützten zu vertauschen. Außerdem machte sich auch Wassermangel fühlbar, da die Quellen und Bäche dieses Gebirgsteiles für den starken Wasserbedarf des hellenischen Heeres nicht ausreichten. Mehrere Stadien nördlich des linken Flügels befand sich noch im eigentlichen Gebirge eine sehr starke Quelle, Gargaphia, *) die allen Anforderungen genügen konnte. Pausanias nahm seine neue Stellung jetzt so, daß der rechte Flügel, er also und die Lake-dämonier den sichersten Platz, noch am Gebirgsabhange wenig westlich von dieser Quelle inne hatten. Die anderen Truppen standen nordwestlich über die Kithaeronstraße hinaus, sodaß die auf dem linken Flügel befindlichen Athener ganz in die Ebene am Asoposufer zu stehen kamen; ihre Stellung war ungeschützt; die des Centrums, auf den Hügeln, welche zum Gebirgsabhange hinführten, war sicherer. Die nach Nordosten gerichtete Front des hellenischen Heeres hatte eine Ausdehnung von ungefähr einer halben Meile. Die Front des gegenüberstehenden persischen Heeres überragte die griechische nicht an Länge, nur standen die Perser ungleich tiefer. Die persischen Kerntruppen hatte Mardonios auf seinem linken Flügel den Lakedämoniern gegenüber gestellt, im Centrum den Peloponnesiern entgegen die Meder, Inder, Baktrer und Saken, während den rechten Flügel der Perser ihre hellenischen Bundesgenossen einnahmen. Wiederum verstrich ein Tag um den ändern; unthätig standen sich die Heere gegenüber. Pausanias wagte immer noch keinen Angriff. Auch Mardonios wollte mit seiner Macht den Asopos nicht überschreiten; doch brachte er den Hellenen in Plänkeleien mehrere kleine Verluste bei. *) Visclier, S. 549: sagt, daß dieselbe noch heute nördlich vom jetzigen Dorf Krekuki vorhanden sei, hat sie aber selbst nicht gesehen. 5

4. Kriegsgeographie - S. 52

1916 - Breslau : Hirt
52 B. Die Kriegsschauplätze in Europa und Vorderasien. gelacht, wenn sie bei jeder Hütte der spärlichen Bewohner im Sommer auf diesem trockenen Lust- gefilde der Reiterei einen sonnengedörrten Kahn liegen sahen; Herbst und Frühjahr haben sie eines anderen belehrt. Nun haben angeblich, aber mit starker Überschätzung der Ergebnisse, die Russen jüngst durch jahrzehntelange Arbeit drei Viertel der Sümpfe trockengelegt und in Ackerland ver- wandelt, aber straßenlos ist dieses 80 000 qkm (= Bayern) große Land immer noch. Die Neben- flüsse des Pripet werden mit denen des Njemen durch den Oginski-Kanal verbunden, und der Dnjepr—bug-Kanal, der über Pinsk läuft, eröffnet eine zweite Möglichkeit, das Holz der weiten Wälder nach der Ostsee wie nach dem Schwarzen Meer zu verflößen. Pinsk, der westliche Haupt- ort der Sümpfe, an der Pina, einem Nebenflusse des Pripet, wurde von den Verbündeten bereits einen Tag früher als Wilna eingenommen. Wolynien. In Wolynien schiebt sich die Niederung der Pripet-Sümpfe südwärts fast bis an den Nord- rand der Podolischen Platte, welche dieses Gouvernement ebenso wie Ostgalizien durchzieht und mit ihren Höhen 440 m erreicht. Wolynien ist die westlichste Provinz der südrussischen Ackerbaugegend und gehört zu den Übergangsgebieten sowohl in der Richtung von West- nach Ost- wie von Nord- nach Südrußland. Seine Volksdichte übersteigt mit 54 auf 1 qkm die allgemeine russische um mehr als das Doppelte. Die beiden westlichen Ecken des Festungsdreiecks, Luzk und Dnbno, wurden im Zeptember 1915 von den Armeen Böhm-Ermolli und Puhalla genommen, die aus den Karpaten ostwärts abgeschwenkt waren (s. S. 54). Es ist leicht zu ermessen, welch ungeheure Aufgabe es war, durch diese Raumweite die Ost-- front gesichert festzulegen, denn sie mißt, von Dünaburg in meridionaler Richtung südwärts bis an den Prut laufend, allein in der Luftlinie 800 km, sehr viel mehr mit ihren größeren und kleinen Krümmungen, die den Rändern der Seen und den Flüssen nachgehen. Dazu kommt noch der linke Flügel von Dünaburg bis in die Nordspitze Kurlands (s. S. 48f.). Folgendes sind die Merkpunkte: Westufer des Dryswyaty- und des Naroez-Sees — westlich der Kreisstadtsmorgon — die Flüsse Bere- sina, Njemen und Serwetsch, im Rücken das Bergland von Nowo-Grödek (324 in), ungefähr in der Breite von Minsk und Grodno — Fluß Scharet — Oginski-Kanal — Fluß Jassiolda — Übergang über den Dnjepr — Bug-Kanal östlich von Pinsk (38 000 E.) und den Pripet — Fluß Styr — Fluß Putilowka westlich von Rowno — Festung Dnbno — Fluß Jkwa — Übergang über die galizische Grenze westlich von Nowo-Alexiniez — Ostufer des Strypa — zweimal Übergang über den Dnjestr und endlich der Prut bei Nowo-Sielica an der rumänischen Grenze östlich von Ezernowitz. — So wurde diese Frontlinie bis Ende Mai 1916 gehalten. Da aber begann in Wolynien wie in Ost- galizien und der Bukowina der übermäßige Ansturm russischer Massen, der die eine Linie von 350 km deckenden österreichisch-uugarischen Truppen über Styr und Strypa zurückdrängte und ihnen Luzk und Dubno wie auch Ezernowitz und Kolomea entriß. Erst das Eingreifen der nördlich benachbarten Armeen Bothmer und Linsingen brachte um Pfingsten den Ansturm zum Stocken. Später hat sich der Andrang der feindlichen Millionenheere fast über die ganze östliche Front erstreckt, aber nirgend einen Durchbruch und nur im Süden Einbuchtungen ihrer Linie zu erzieleu vermocht. 5. Die Karpaten und ihr Vorland. Die Wald- Von der hantelförmigen Gebirgsfigur der Karpaten, die Ungarn im Norden und Osten um- karpaten. rahmt, ist als Schauplatz des Krieges nur der mittlere Bogen, der die beiden Köpfe der Hantel, das Ungarische Hochland mit der Tatra und Siebenbürgen, verbindet, in Betracht gekommen. Er heißt in seiner Gesamtheit die Waldkarpaten, und davon wird als Unterabteilung die Strecke westlich vom Stry oder vom Uzsoker Paß als Ostbeskiden ausgeschieden. Ihre langgezogenen, wald- bedeckten, menschenarmen Ketten, die an der Außenseite fast ganz aus Sandstein gebildet sind, schwingen sich auch im granitischen Inneren selten zu einem kühner umrissenen Gipfel auf und tragen keineswegs alpenähnliches Gepräge, dennoch galten sie, von unseren Volksgenossen nur spärlich aufgesucht, als eine verkehrsfeindliche Völkerscheide. Freilich ist der Verkehr über sie hinweg zwischen den beiden Ähnliches erzeugenden Ländern Ungarn und Galizien nie bedeutend gewesen, dennoch zwängen sich acht Eisenbahnen hindurch, zum Teil über 900 m ansteigend und die größten Höhen durch auch schon recht hoch gelegene Scheiteltunnel meidend. Von den 1^ Dutzend gebahnten Pässen liegen die westlichen bei 600 m, die mittleren steigen bis gegen 1000 m und erst die östlichen über die Höhe des Brockens an, so der letzte, der Borgo-Paß, der nach der Goldenen Bistritz im Süden Pässe, der Bukowina führt. Die bedeutendsten Pässe sind im Kriegsgebiete der Dukla-Paß (502 m), Paß von Lupkow (685 m), Uzsoker Paß (889 m), der Beskid (1014 m), Paß von Wyszkow (944 m) und der Jablonika-Paß (931 m). Außer anderen gebahnten Straßen führt mancher Saumpfad über das

5. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 451

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 451 — der Insel Ceylon verbannt. Der Khedive wnrde der Form nach in seine Rechte wieder eingesetzt, geriet aber tatsächlich in fast völlige Abhängigkeit von England. Die englisch-französische Finanzkontrolle wurde gegen den Einspruch Frankreichs aufgehoben, und ein Engländer, der freilich als europäischer Beamter eingeführt wurde, dem Khedive als finanzieller Beirat zur Seite gegeben. 3. Der Aufstand des Mahdi. Während so im eigentlichen Ägypten Ruhe und Ordnung zurückkehrten, brach im Sudan, der unter Ismail Pascha bis zum Äquator der ägyptischen Herrschaft unterworfen war, ein bedenklicher Aufstand aus. Ein gewisser Mohammed Achmed, der sich für einen Mahdi (Prophet) ausgab, wiegelte im Jahre 1881 die Bevölkerung der Provinzen Darfur und Kordofan auf und veranlaßte eine Verfolgung der Ägypter. Der anfangs wenig beachtete Mahdi erlangte nach und nach durch Eutfachung der religiösen Leidenschaften eine furchtbare Macht. Eine gewaltige Schar von Söhnen der Wüste sammelten sich um die grüne Fahne des Propheten. Nachdem im Januar 1883 El-Obeid gefallen, befand sich die ganze Provinz Kordofan in seinem Besitz. Der im März in Chartum eigetroffene britische General Hicks Pascha zog, nachdem er den Oberbefehl über die englisch-ägyptische Armee übernommen hatte, gen El-Obeid, wurde aber in einer dreitägigen mörderischen Schlacht bei Kaschgil mit seinem ganzen Heere vernichtet. Unaufhaltsam rückte nun der Mahdi an den Nil vor und besetzte im Juni 1884 Berber. Von den ägyptischen Garnisonen wußte sich schließlich nur noch das befestigte Chartum zu halten. Inzwischen hatte die Bewegung auch nach Osten hin um sich gegriffen, und der von Suakin am Roten Meere aus vorrückende Baker Pascha wurde von dem Unterfeldherrn des Mahdi, Osman Digma, bei dem Brunnen El-Teb total geschlagen. Kurz nach der Niederlage Hicks Paschas hatte die britische Regierung den genauen Kenner und früheren Gouverneur des Sudans, Gordon, nach Chartum gesandt, in der Hoffnung, daß er durch seinen Einfluß die Macht des Mahdi brechen würde. Er gelangte auch glücklich nach Chartum, doch blieb der erwartete Erfolg der Sendung aus. Gordon sah sich bald vom Mahdi in Chartum eingeschlossen. Ein Versuch des Generals Graham, dem Bedrängten von der Küste her Hilfe zu bringen, mißlang. Unter diesen Umständen entschloß sich England, ein größeres Heer unter General Wolseley zum Entsatz Gordons den Nil aufwärts zu entsenden. Nachdem dieser unter vielen Mühsalen über Dongola nach Korti gelangt war, entsandte er von dort ans im Januar 1885 zwei Kolonnen nach Berber resp. Meta mm eh. Letztere erreichte nach blutigen Kämpfen bei Abu-Klea und Gubat den Nil. Als Stewart aber hörte, daß Chartum in die ,Stände des Mahdi gefallen, Gordon selbst getötet sei, kehrte er nach Korti zurück. Die andere Kolonne wurde nach vergeblichen Versuchen, 29* '

6. Bd. 2 - S. 14

1837 - Eisleben : Reichardt
14 Europa. Kaukasischen Kette, worunter der von Mosdok (jetzt von Jekaterinograd) in Kaukasien nach Tiflis (Hauptstadt in Georgien) führende Weg die Hauptstraße aus dem Norden des Kaukasus nach Georgien ist, indem hier die Russen eine Militarstraße angelegt haben, welche stellenweise mit Schanzen gegen die Einfalle der benachbarten räuberischen Kauka- sier gesichert ist, und wodurch sie die Verbindung ihrer im N. des Kau- kasus gelegenen Provinzen mit denen im S. erhalten. Die auf dieser Straße Reisenden erhalten immer von einer Festung zur andern Bede- ckung von Kosaken und von anderm Militar. Ein Reisender, der 1827 diese Straße mit einer Karawane passirte, erzählt uns Folgendes: „Vier Werste oberhalb Mosdok ließen wir uns über den Terek setzen. Am jenseitigen Ufer ist die Bergfeste, die Alexandrowsche Redoute, worin wir übernachteten. Am folgenden Morgen verkündete der Trommelschlag den Moment des Ausmarsches, und alle Reisende mußten sich außer- halb der Feste in gerader Linie focmiren. Gleich darauf trat auch-die für sie bestimmte Bedeckung heraus; sie bestand aus einer Kanone, 60 Mann Infanterie und 20 berittenen Kosaken. Ein Offizier be- fehligte unser Detaschement. Die Trommel ertönte zum viertenmale und unser Zug begann. Vorn befand sich eine Abtheilung der In- fanterie, ihr folgte die geladene Kanone mit dem dazu gehörigen Pul- verkasten, hinter welchem ein Artillerist mit der angezündeten Lunte ging, auf diese kam die beladene Post, auf diese alle Reisende zu Pferde, Wanderer zu Fuße mit ihrem Gepäcke, und endlich die Equi- pagen, die paarweise fuhren. Eine Abtheilung Infanterie schloß den Zug, ein Theil derselben ging der Karawane zu den Seiten, die Ko- saken schlossen rings um sie eine Kette und schickten ihre Patrouillen auf eine weite Entfernung zum Recognosciren, die halbe Infanterie marschirte mit geladenen Gewehren. Immer nach 6 bis 7 Wersten ward ein kurzer Halt zum Ausruhen der Menschen und Pferde ge- macht. Zur tiefen Nachtzeit kamen wir endlich auf der nächsten Kon- stantinowschen Redoute an, in der wir übernachteten. Die Weges- strecke zwischen 2 Bergfesten gilt bei allen durch den Kaukasus nach Georgien gehenden Karawanen für eine Tagereise, indem sie die Nachte in den Festungen verbringen. Am Nachmittage des vierten Tages seit unserm Aufbruche aus Mosdok langte unsere Karawane glücklich in Wladikawkas an, einer auf einer Flache am rechten Ufer des Terek ge- legenen Festung mit einer Vorstadt, am Eingänge einer engen, hohen Bergkluft, welche die Kaukasuskette von hier an zu bilden beginnt. Durch diese äußerst enge Bergkluft, welche der Terek durchströmt, geht nun die Straße längs dieses Flusses nach Georgien. Hier bekommt man nur eine Bedeckung von 6—10 Mann. Zuerst bietet sich dem Blicke eine unabsehbare Kette von Bergen, mit Gehölz bedeckt, dar, welche die schwarzen Berge genannt werden; über sie ragen die Spitzen höherer Berge, mit ewigem Schnee bekrönt, hervor. Die Kluft verengt sich immer mehr und scheint sich zuletzt ganz zu schließen. Die
   bis 6 von 6
6 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 6 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 5
1 148
2 284
3 139
4 73
5 913
6 23
7 974
8 47
9 21
10 529
11 25
12 645
13 54
14 45
15 4
16 198
17 6
18 29
19 33
20 11
21 56
22 16
23 12
24 164
25 111
26 40
27 10
28 7472
29 7
30 8
31 59
32 323
33 74
34 507
35 336
36 497
37 1263
38 66
39 152
40 139
41 16
42 14
43 25
44 56
45 303
46 12
47 57
48 19
49 3

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 1
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 1
15 0
16 1
17 1
18 1
19 2
20 0
21 2
22 0
23 1
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 1
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 3
48 1
49 2
50 0
51 3
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 1
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 1
78 1
79 0
80 0
81 1
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 2
93 0
94 1
95 0
96 0
97 2
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 247
1 96
2 13
3 120
4 2
5 17
6 3651
7 19
8 28
9 7
10 12
11 626
12 95
13 139
14 1107
15 34
16 13
17 6
18 6
19 112
20 2007
21 2
22 11
23 582
24 945
25 222
26 2
27 47
28 153
29 206
30 1
31 65
32 3222
33 96
34 2152
35 2
36 55
37 25
38 41
39 65
40 5
41 2
42 32
43 104
44 13
45 1110
46 29
47 1550
48 515
49 6
50 50
51 104
52 137
53 359
54 116
55 2
56 11
57 16
58 16
59 145
60 15
61 6
62 12
63 16
64 14
65 13
66 23
67 3
68 29
69 38
70 65
71 19
72 7
73 1
74 97
75 100
76 946
77 2
78 836
79 5
80 10
81 1496
82 20
83 3714
84 24
85 213
86 494
87 3249
88 81
89 1085
90 392
91 140
92 192
93 14
94 102
95 1570
96 30
97 2
98 46
99 23
100 87
101 1054
102 42
103 32
104 5561
105 15
106 19
107 487
108 682
109 2619
110 315
111 3
112 13
113 1084
114 96
115 247
116 9
117 20
118 6
119 4932
120 81
121 49
122 97
123 83
124 143
125 74
126 595
127 1122
128 70
129 149
130 61
131 246
132 7
133 2182
134 6170
135 122
136 331
137 348
138 2542
139 753
140 18
141 9
142 613
143 41
144 6
145 48
146 39
147 18
148 11
149 629
150 1
151 18
152 300
153 789
154 29
155 27
156 14
157 5
158 2
159 1768
160 776
161 0
162 2
163 12
164 39
165 56
166 60
167 205
168 49
169 15
170 6
171 2
172 12
173 374
174 13
175 875
176 144
177 248
178 2288
179 212
180 347
181 11
182 97
183 610
184 1064
185 397
186 1290
187 239
188 1068
189 766
190 28
191 6
192 120
193 9850
194 16
195 1379
196 29
197 56
198 6
199 46